Zyniker werden eher dement: Lieber optimistisch ins Alter

Von Nicole Freialdenhoven
5. Juni 2014

Das Klischee des missmutigen grantelnden Alten kennt wohl jeder. Tatsächlich gehen diese Zeitgenossen nicht nur ihrem Umfeld auf die Nerven, sondern schaden auch sich selbst: Eine neue finnische Studie zeigte nun, dass ältere Menschen mit einer negativen Einstellung, die von Misstrauen und Zynismus geprägt ist, eher an Demenz erkranken als ihre optimistisch eingestellten Zeitgenossen.

Risiko einer Demenzerkrankung

Für die Studie wurden über 1200 Personen im Alter von durchschnittlich 71 Jahren nach ihrer Meinung zu Aussagen wie "Die meisten Menschen lügen" und "Es ist sicherer, niemandem zu vertrauen" befragt. Zehn Jahre später kontrollierten die Forscher, wie viele der Patienten in der Zwischenzeit verstorben oder an Demenz erkrankt wurden. Dabei stellen sie fest, dass die Sterberate zwar bei allen gleich war - die misstrauischen Zyniker jedoch ein um 3,1 erhöhtes Risiko besaßen, an Demenz zu erkranken.

Psyche beeinflusst potenzielle Erkankungswahrscheinlichkeit

In der Gruppe mit hohem Zynismus waren 8,5 Prozent der Befragten verstorben, in der Gruppe mit moderatem Zynismus 5,3 Prozent und in der Gruppe, die ihrer Umgebung mit Vertrauen begegnete, nur 4,2 Prozent. Die Studie unterstreicht damit die Annahme, dass das psychische Befinden eines Menschen Einfluss auf eine mögliche Demenzerkrankung hat, doch die Teilnehmerzahlen waren zu gering um darauf ein allgemeingültiges Ergebnis abzuleiten.