10.000 Babies jedes Jahr kommen durch die Alkoholsucht der Mütter behindert zur Welt

Von Cornelia Scherpe
19. Juni 2012

Viele Deutsche sind suchtkrank. Nikotin und Alkohol wird von tausenden Menschen missbraucht und leider sind darunter auch jedes Jahr schwangere Frauen. Sie können auch während der neun Monate das Trinken nicht einstellen und das Ungeborene zahlt oft den Preis dafür. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang vom "fetalen Alkoholsyndrom" und dieses bleibt von Allgemeinmedizinern und den Frauenärzten meist unerkannt. Das wiederum führt dazu, dass die Hilfe für die Kleinen meist zu spät kommt und diese behindert zur Welt kommen. Auch gefährliche Frühgeburten oder Fehlgeburten sind bei alkoholkranken Müttern möglich.

Studien haben gezeigt, dass bereits ein Rausch in der Schwangerschaft langfristige Folgen für das Kind haben kann. Körperliche Probleme zeigen sich durch einen kleinen und zierlichen Körperwuchs. Betroffene haben außerdem auffallend kleinere Köpfe. Doch selbst wenn diese körperlich gesund zur Welt kommt, kann das Gehirn beschädigt sein. Verhaltensauffälligkeiten oder Hyperaktivität treten bei Kindern mit dem "fetalen Alkoholsyndrom" vergleichsweise häufig auf. Jedes Jahr rechnet man allgemein mit 10.000 betroffenen Jungen und Mädchen, die alkoholgeschädigt sind. Schwer beeinträchtigt sind 3.000 bis 4.000 der Kinder.

Trotz psychischem und physischem Krankheitsbild erkennen viele Ämter die Diagnose des Kindes nicht an, was dazu führt, dass betroffene Familien keine weiteren Sozialleistungen beziehen können. Dies soll sich jedoch in naher Zukunft ändern. In Planung sind einheitliche Leitlinien, die für die Diagnostik zur Anwendung kommen sollen. Bis September 2012 erwartet man die neuen Standards.