Achtung vor illegalen Mitteln gegen Krebs

Von Marion Selzer
1. Dezember 2011

"Ukrain" ist der Name eines Medikaments, das zur Zeit in Deutschland und anderen europäischen Ländern ohne gesetzliche Genehmigung auf dem Schwarzmarkt verkehrt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt auch vor diversen heilversprechenden Werbesprüchen, die für dieses Mittel im Internet umher gehen. Denn dafür gäbe es keine gesicherte wissenschaftliche Absicherung. So lauten die Versprechungen beispielsweise, dass Ukrain fast bei jeder Krebserkrankung die Chemotherapie ersetzen könne. Hergestellt wurde das Medikament von dem Unternehmen Nowicky Pharma, das in der Vergangenheit des Öfteren seinen Geschäftssitz gewechselt hatte.

Das Präparat setzt sich aus Schöllkraut-Alkaloiden und dem Zytostatikum Thiotepa zusammen. Die einzelne Zusammensetzung dieses halbsynthetischen Mittels kann jedoch variieren. Bislang wurde das Medikament in keinem EU-Staat zugelassen. Zwar kam es in der Vergangenheit im europäischen Ausland bereits zu Zulassungsanträgen, die jedoch abgelehnt wurden, weil die dafür erforderlichen wissenschaftlichen Nachweise über die Wirkungsweise fehlten.