ADHS wächst sich nicht aus und überschattet auch das Erwachsenenleben

Von Cornelia Scherpe
21. Dezember 2012

Kinder mit ADHS sind immer wieder in den Medien. Sehr wenig hört man dagegen von Erwachsenen, die mit der Störung leben müssen. Das vermittelt der Öffentlichkeit das falsche Bild, dass die Krankheit sich mit dem Eintritt in das Erwachsenenalter auswächst. Ärzte betonen aber immer wieder, dass dem nicht so ist.

ADHS ist keine Frage der Erziehung, sondern eine echte Störung, bei der das Gehirn die Reize aus der Umwelt einfach nicht richtig filtern kann. Das führt dazu, dass der oder die Betroffene immer wieder von aktuellen Tätigkeiten abgelenkt wird. Eine motorische Unruhe kommt in vielen Fällen dazu und macht für Eltern aber auch Freunde und Partner das gemeinsame Leben recht schwierig.

Die Probleme sind in der Kindheit allerdings tatsächlich am schlimmsten und bessern sich durch Medikamente und Verhaltenstherapien. Dennoch hat ADHS für die meisten Betroffenen spürbare Auswirkungen. Wer als Kind durch das Leiden schulische Probleme hat, verbaut sich in vielen Fällen die Chance auf eine gute Ausbildung oder ein Studium.

Wie oft dies der Fall ist, zeigt eine aktuelle Studie aus den USA: Dort wurden 135 Menschen befragt, die inzwischen im Schnitt 40 Jahre alt waren, doch in ihrer Kindheit aufgrund von ADHS behandelt werden mussten. Inzwischen waren ihre Symptome fast verschwunden, doch es fehlte ihnen an qualifizierten Ausbildungen und daher waren alle mit ihrer beruflichen Perspektive unzufrieden.

Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die 100.000 Dollar im Jahr verdiente, kamen sie gerade einmal auf 60.000 Dollar im Jahr.