Ähnlichkeit siegt schon beim Kind: Warum Vorurteile gegenüber Fremdem so tief in uns verwurzelt ist

Von Laura Busch
28. März 2013

Die Menschheit bemüht sich redlich, Vorurteile zu bekämpfen. Sei es gegenüber anderen Religionen, Kulturen, Bildungsgraden oder einfach nur Vorlieben. Doch das gelingt nicht immer und nicht selten ertappt man sich dabei, zu fremdeln oder Ungewohntem gegenüber skeptisch zu sein. Wie tief diese Reflexe in uns verwurzelt sind, haben US-amerikanische und kanadische Forscher nun in Testreihen mit 178 kleinen Probanden belegen können.

100 dieser Kinder waren in einem Alter von 9 Monaten, weitere 78 waren bereits 12 Monate alt. Sie ließen die Kinder unter anderem Essen aussuchen und sie dann Stofftiere auswählen. Die Plüschpuppen hatten sich zuvor ebenfalls vor den Augen der Kinder für eine Mahlzeit entschieden und zwar entweder für jene, die die Kinder wollten oder aber für eine Andere. Mit überwältigender Mehrheit sympathisierten die Säuglinge anschließend mit jener Puppe, die die gleiche Essensvorliebe "gezeigt" hatte.

Diese und andere Versuche zeigen den Forschern zufolge, dass Ähnlichkeit für Menschen ein Weg ist, in der Welt zurecht zu kommen. Wir versuchen uns an Dingen zu orientieren, die wir kennen, weil wir sie für hilfreich halten. Daraus folgt aber auch, dass Vorurteile tief in uns verwurzelt sind und dass wir dem nur entgegen wirken können, wenn wir uns über diesen Umstand bewusst sind.