Ärger im Iran: Weibliche Studierende aus 77 Studiengängen verbannt
Iranische Studentinnen werden aus 77 Studiengängen verbannt - Neid als Ursache?
Auf weibliche iranische Studentinnen wartete zu Beginn des neuen Studienjahres im September eine unliebsame Überraschung: Insgesamt 36 Universitäten haben weibliche Studierende aus 77 Fächern verbannt. Viele der Fächer würden nach Ansicht des Wissenschaftsministeriums der weiblichen Natur widersprechen.
Doch selbst konservative Kreise machen gegen die schleichende frauenfeindliche Islamisierung der iranischen Hochschulen durch Präsident Ahmadinedschad mobil und sprechen im Internet offen von einer Talibanisierung des Landes, gegen die sie Proteste ankündigten.
Grund für die Diskriminierung
Der Grund für die abstrusten Einschränkungen dürfte ironischerweise der Erfolg der Studentinnen an den Hochschulen sein: Von den insgesamt 3,5 Millionen Studenten im Iran sind über 2 Millionen weiblich. Viele Frauen studieren wissenschaftliche Fächer wie Informatik, Business Management, Politikwissenschaften und Ingenieurswissenschaften - alles Fächer, die nun für sie versperrt bleiben sollen.
Nach Ansicht der konservativen Hardliner um Ayatollah Chameini sollen diese Frauen lieber Zuhause bleiben und Kinder bekommen: Angestrebtes Ziel der Regierung ist es, die iranische Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten von 75 Millionen auf 150 Millionen zu verdoppeln. Gut ausgebildete Akademikerinnen, die lieber Karriere als Kinder machen wollen, stören da schließlich nur.