Ärger mit dem Partner - 5 Tipps zum konstruktiven Streiten

Damit es in der Partnerschaft wieder friedlicher zugeht, müssen beide ihre Verhaltensmuster ändern

Von Dörte Rösler
16. März 2015

Jedes Paar hat ein anderes Temperament. Ganz ohne Streit kommt allerdings keine Partnerschaft aus. Damit die Auseinandersetzung nicht eskaliert, müssen allerdings beide den Dialog suchen. 5 Tipps zum konstruktiven Streiten.

Inneren Dialog führen

Wer auf den Partner sauer ist, sollte zunächst in sich selbst hineinhorchen. Oft hat der Ärger ganz andere Gründe als die Socken auf dem Boden oder das ungeputzte Bad. Was will ich wirklich?

Oder der Ärger erscheint in anderem Licht, wenn ich auch das beachte, was der Partner gut erledigt hat. Erst nach dem inneren Dialog geht es an die offene Konfrontation.

Miteinander reden

Statt den anderen mit Vorwürfen oder Forderungen zu überziehen, lautet das Credo guter Kommunikation: die Angelegenheit nur aus der eigenen Sicht schildern. Je konkreter das Problem ist, desto leichter lässt sich auch gleich eine Lösung vorschlagen.

Wenn sich im Streit jedoch immer wieder derselbe Konflikt entlädt, ist das ein Hinweis auf charakterliche Differenzen, die schwerer zu beheben sind. Schließlich kann es nicht darum gehen, den Partner grundsätzlich zu ändern. Vielmehr gilt auch hier: bei sich selbst anfangen und die eigenen Gefühle offenbaren.

Regeln und Kompromisse finden

  • Aufräumen,
  • Einkaufen oder
  • gemeinsame Unternehmungen;

gemeinsame Regeln wirken verbindlicher, wenn man sie aufschreibt. Damit es wirklich friedlicher zugeht, müssen dann beide ihre Verhaltensmuster ändern: der Unordentliche muss unaufgefordert aufräumen, der Unzufriedene weniger nörgeln. Einen komplett anderen Menschen kann man aus seinem Partner aber nicht machen.

Hilfe von außen

Manchmal helfen die besten Vorsätze nichts. Wenn keine Regeln funktionieren und die Partner sich im Konflikt verbeißen, ist Lösungshilfe von außen gefragt. Das können gute Freunde sein - besser ist jedoch professionelle Unterstützung.

Dauerstreitende Paare tun niemandem gut, und spätestens wenn Kinder da sind, haben sie die Verantwortung, ihre Probleme konstruktiv zu lösen.

Die Kinder schützen

Kinder spüren rasch, wenn zwischen den Erwachsenen etwas nicht stimmt. Eltern sollten deshalb Raum schaffen, um diese Wahrnehmungen und Gefühle offen zu äußern. Und sie haben die Pflicht, ihren Nachwuchs vor dem eigenen Beziehungsstress zu schützen.

Dazu sollten sie ihren Kindern vermitteln, dass diese nicht schuld am Streit sind. Und sie müssen sich um eine für alle verträgliche Lösung bemühen. Falsche Beschwichtigungen verunsichern Kinder ebenso wie hässliche Szenen hinter verschlossenen Türen. Tiefer gehende Probleme oder Themen, mit denen die Kleinen überfordert wären, gehören aber nicht ins Kinderzimmer.