Ärger um zurückgekippte Rückenlehne - was Passagiere von geneigten Sitzen halten

Von Dörte Rösler
22. November 2013

Ganz so drängelig wie in einer Sardinenbüchse geht es im Flugzeug noch nicht zu, seit die Airlines Beinfreiheit und Sitzabstand verringern, wird es jedoch enger. Wenn der Vordermann dann noch seine Rückenlehne zurückklappt, können empfindsame Passagiere schon mal Platzangst bekommen. Gibt es verbindliche Regeln?

Leider nein. Kein Reisender muss seinen Hintermann um Erlaubnis fragen, wenn er ihm die Rückenlehne vor die Nase kippt. Eine Umfrage des Reiseportals Skyscanner ergab, dass die meisten das auch gar nicht wollen: Zwei von drei Passagieren würden auch dann auf Neige-Komfort bestehen, wenn hinter ihnen eine Schwangere säße.

Gleichzeitig votierten 43 Prozent der Befragten dafür, auf Langstreckenflügen das Verstellen der Rückenlehne zeitlich zu beschränken. Auf der Kurzstrecke ist die Mehrheit für ein komplettes Verbot des Kippens. Nur neun Prozent brauchen auch zwischen Hamburg und Berlin den vollen Neige-Komfort.

Psychologisch gesehen bedeutet jeder Flug einen Stresszustand. Bereits die Sitzbreite unterschreitet den minimalen Wohlfühlabstand von 60 cm, eine gekippte Lehne vor dem Gesicht fördert zudem Angstattacken. Es wäre daher sinnvoll, wenn das Kabinenpersonal bei seinen Durchsagen auch das "Kippen" regeln könnten.