Aus dem Flugzeug gesogen: Loch in der Maschine Gefahr für Passagiere und Flugbegleiter

Von Ingo Krüger
7. Oktober 2014

Im US-Spielfilm "Katastrophenflug 243" kommt es in einer Höhe von 7000 Metern zu einem dramatischen Zwischenfall, als ein knapp sieben Meter langes Stück des oberen Rumpfes einer Passagiermaschine abreißt. Eine Stewardess wird dabei aus dem Flugzeug gesogen, mehrere Insassen teilweise schwer verletzt. Doch besteht die Gefahr, bei einem Loch aus einem Flugzeug gesogen zu werden, auch in der Realität?

Schreckliches Ereignis statt Fiktion

"Katastrophenflug 243" ist nicht nur die Idee eines fantasievollen Drehbuchautors, sondern beruht auf einem wahren Vorfall, der 1988 stattfand. Aufgrund von Materialermüdung brach bei Aloha-Airlines-Flug 243 im vorderen Rumpfbereich ein Stück des oberen Rumpfes heraus.

Dabei kam es zu einer schlagartigen Dekompression der Kabine, in deren Folge 65 Personen verletzt und die Flugbegleiterin Clarabelle Lansing durch den Sog aus dem Flugzeug gerissen wurde. Ihre Leiche wurde bis heute nicht gefunden. Solche Materialermüdungen entstehen durch die Druckunterschiede, die der Druckkörper eines Flugzeugs ertragen muss.

Keine Angst bei heutigen Sicherheitsvorkehrungen

Die Gefahr, aufgrund eines Lochs aus einem Flugzeug gesogen zu werden, ist real. Dies liegt an der extrem schnell einsetzenden Dekompression, also dem Druckabfall, der sich bei einem Loch im Flugzeugrumpf bildet. Türen sind heutzutage aber keine Schwachstellen mehr. Aufgrund des hohen Drucks lassen sie sich nicht öffnen. Die mehrfach verglasten Fenster sind zu klein, als dass Erwachsene durch sie hinausgesogen werden könnten.

Damit kein Flugreisender das Bewusstsein verliert, fallen in Passagiermaschinen automatisch Atemmasken von der Decke. Die Sogwirkung hält im Übrigen nicht lange an. Je größer nämlich das Loch ist, desto heftiger ist zwar der Druckabfall, aber desto schneller ist das Druckgefälle wieder ausgeglichen.

Nach einem kurzen heftigen Augenblick würden in der Kabine Druckverhältnisse herrschen wie draußen in 10000 Meter Höhe. Wer zudem auch während des Fluges angeschnallt bleibt, ist vor einem Dekompression geschützt.