Ärzte verhindern Diabetes-Erkrankung - Unfallopfer erhält Insulinzellen

Von Alexander Kirschbaum
27. Februar 2013

Ein Unfallopfer in Dresden hat Glück im Unglück gehabt. Die Bauchspeicheldrüse des 43-Jährigen Mannes war nach einem Unfall nahezu zerstört und musste entfernt werden. Da dieses Organ im menschlichen Körper für die Insulinproduktion zuständig ist, wäre der Mann zum Diabetiker geworden und sein Leben lang auf Insulinspritzen angewiesen gewesen.

Vor diesem Schicksal bewahrte ihn jedoch die Einlieferung in die Dresdner Universitätsklinik. Dort erforscht ein Ärzte-Team seit Jahren die Transplantation von insulinproduzierenden Zellen aus der Bauchspeicheldrüse, einmalig in Deutschland.

Normalerweise erhalten Typ-1-Diabetiker, bei denen die übliche Therapie mit Insulinpumpen nicht ausreichend wirkt, diese Zellen von Spendern. In dem Fall des Unfallopfers wurde der Patient zu seinem eigenen Spender. Die Spezialisten gewannen Insulin-Zellen aus dem unverletzten Teil der entfernten Bauchspeicheldrüse des Mannes und transplantierten sie ihm wieder in die Leber. Dort erfüllen die Zellen nun weiter ihre Funktion, Insulin zu produzieren, das Unfallopfer kann ein normales Leben führen.

Die Inselzelltransplantation wird bisher noch nicht häufig angewendet, da die Patienten üblicherweise auf Zellen von Spendern angewiesen sind. Dadurch müssen sie Medikamente, die starke Nebenwirkungen verursachen, einnehmen, um die Fremdzellen nicht abzustoßen.