Aktive Dekompression bei Herzstillstand - kein Vorteil für Patienten

Von Dörte Rösler
28. April 2014

Geräte zur aktiven Kompression und Dekompression (ACD-CPR) wurden entwickelt, um Patienten nach einem Herzstillstand effektiver zu reanimieren. Als Alternative zur klassischen Herzdruckmassage heben die mechanischen Pumpen den Brustkorb nach jeder Kompression zusätzlich an. Ein aktueller Cochrane-Review sieht in der Methode jedoch keinen Vorteil.

Studien zur ACD-CPR

Erste klinische Studien hatten der ACD-CPR eine gute Wirksamkeit nachgewiesen. Das Schlagvolumen des Herzens und das Herzminutenvolumen ließen sich erhöhen. Im Langzeit-Überblick war die Überlebensrate von Patienten, die per Saugglocke reanimiert wurden, jedoch nicht höher als bei herkömmlicher Massage.

Insgesamt nahmen die Forscher der Cochrane Collaboration zehn Studien unter die Lupe, in denen die Wirkung von traditioneller Herzdruckmassage und ACD-CPR verglichen wurden.

Fazit: Patienten mit Herzstillstand haben durch den Einsatz keine höheren Überlebenschancen, und auch ihr Spontankreislauf kehrt nicht früher wieder. Das gilt für die Wiederbelebung im Krankenhaus ebenso wie für ambulante Maßnahmen. Wenn die ACD-CPR ambulant eingesetzt wird, zeigen sich sogar negative Effekte. Es treten vermehrt neurologische Schäden auf, und auch Blutungen oder Verletzungen der Haut kommen häufiger vor.