Elektroschock-Geräte für Herznotfälle zuhause konnten in einer Studie nicht überzeugen

Defibrilllatoren für Laien bewirken keinen erhöhten Einsatz zuhause - Angst überwiegt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
5. Juli 2008

Ein für Laien geeigneter Defibrillator, der bei einem Herznotfall das Leben retten kann, nützt in Privathaushalten kaum. Das ergab eine große internationale Studie.

An öffentlichen Plätzen, die von vielen Menschen frequentiert werden, haben sich solche Geräte allerdings häufig bewährt und sollten beibehalten bleiben, sagen Experten in der "Apotheken Umschau".

"Heim-Defi" für Notfälle

Den "Heim-Defi" sollen Angehörigen von Herzkranken im Notfall einsetzen. Die Geräte sind so konstruiert, dass eingewiesene Laien nichts falsch machen können. Zuhause bei nahen Verwandten aber scheint der menschliche Faktor den Nutzen zu begrenzen. In der Studie mit 7000 Patienten starben in einer Gruppe, die einen Defi zur Verfügung hatte, genauso viele Menschen wie in einer Vergleichsgruppe ohne das Gerät.

Viele Menschen reagieren hilflos und ängstlich

"Wenn so etwas passiert, dann sind die Leute völlig hilflos und in Panik, das ist ganz menschlich", ist die Erfahrung von Professor Hans-Joachim Trappe, Direktor der kardiologischen Klinik am Marienhospital Herne der Universitätsklinik Bochum. Wichtig sei das Beherrschen der Herzdruckmassage, ob mit oder ohne Beatmung, betont der Experte. Damit solle man anfangen, sobald der Rettungsdienst benachrichtigt ist.