Akustisches Sehen für blinde Menschen

Von Max Staender
13. Dezember 2012

Einem Forscherteam der Hebräischen Universität von Jerusalem ist jetzt die Entwicklung eines Systems gelungen, welches "akustisches Sehen" für blinde Menschen möglich macht. Damit könne man neben der Form eines Hauses oder Gesichtes sogar einzelne Wörter und Buchstaben erkennen.

In erster Linie wollten die Wissenschaftler zeigen, dass die aktiven Areale der Großhirnrinde bei den Blindgeborenen durch eine gewisse Stimulation durchaus aktivierbar sind. Bei der Neuentwicklung sitzt eine Kamera auf einer Brille, wo die Bildsignale beispielsweise von einem Smartphone in Töne umgewandelt und schließlich über einen Kopfhörer abgespielt werden. Damit können blinde Menschen sogar eine höhere Sehschärfe erreichen, als sie nach den WHO-Kriterien für Blinde definiert wurde.

Die Betroffenen benötigen rund 70 Stunden Übung, um Bilder unterschiedlicher Kategorien richtig einordnen zu können. Dabei spielen auch die entsprechenden Tonlandschaften eine wichtige Rolle, mit denen sie weitere Infos wie Gesichtsausdrücke oder die Ortsbestimmung der im Raum anwesenden Menschen vermittelt bekommen.