Akute Nasennebenhöhlenentzündung - Antibiotikum Amoxicillin hilft nicht

Von Cornelia Scherpe
25. Mai 2012

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung, vom Arzt auch akute Sinusitis genannt, ist extrem unangenehm. Bei einem Infekt gelangen Erreger von der Nase in die Nebenhöhlen und siedeln sich dort an. Das ist sowohl schmerzhaft, als auch gefährlich, denn daraus kann sich eine chronische Entzündung entwickeln. Daher muss der akute Fall sofort und fachmännisch therapiert werden.

Ob dabei Antibiotika zum Einsatz kommen sollten oder nicht, wird in der Medizin schon länger diskutiert. Zumindest bei dem kürzlich getesteten Antibiotikum "Amoxicillin" kann man die Frage aber jetzt beantworten. Dieses Mittel hilft nicht wirklich. Das Ergebnis basiert auf dem Versuch mit 166 Menschen mit einer akuten Sinusitis. Sie wurden für insgesamt zehn Tage therapiert. Eine Hälfte bekam dabei Amoxicillin, die andere nur ein Placebo. Am Ende der Beobachtungszeit konnten die Ärzte keinen Unterschied zwischen beiden Gruppen feststellen.

Es besserten sich die Symptome in beiden Gruppen etwa gleich schnell und auch die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität war in beiden Fällen im Schnitt gleich. Da die Einnahme von Antibiotika durchaus mit Nebenwirkungen verbunden sein kann, ist es daher wohl eher sinnvoll, kein Amoxicillin während einer akuten Entzündung der Nasennebenhöhlen zu nehmen. Im Einzelfall bleibt es aber immer dem behandelten HNO-Arzt überlassen, ob ein Antibiotikum zum Einsatz kommen sollte. Es spielen oft noch weitere Faktoren bei der ärztlichen Entscheidung eine Rolle.

Bei extremen Eiter in den Nebenhöhlen oder weiteren Entzündungssymptomen kann der Einsatz zum Beispiel weiterhin sinnvoll sein.