"Alexithymie" - die Unfähigkeit, eigene Gefühle wahrzunehmen
Hoffnung auf Therapie der "Alexithymie" - Konferenz erster wichtiger Schritt
Als "Alexithymie" bezeichnet man die Unfähigkeit, seine eigenen Gefühle und die seiner Mitmenschen wahrzunehmen und zu deuten. Man könnte auch "Gefühlsblindheit" dazu sagen. Die "Alexithymie" kann genetische Ursachen haben, doch auch eine mögliche Vernachlässigung in der Kindheit kann eine Rolle spielen.
Laut Prof. Dr. Isabella Heuser, Leiterin der psychiatrischen und psychotherapeutischen Klinik an der Berliner Charité, sind knapp elf Prozent der Deutschen davon betroffen, bei psychisch Kranken sind ist es sogar jeder Fünfte.
Erstes internationales Zusammentreffen zum besseren Verständnis
In Berlin soll nun zum ersten Mal eine internationale Konferenz, die "Berlin Alexithymia Conference 2010" zu diesem Thema organisiert werden. Dabei sollen Experten diverse Studien- und Forschungsergebnisse auswerten und allgemein mehr über dieses Phänomen informieren.
Wie Heuser sagt, leiden Betroffene sehr unter "Alexithymie", was allerdings nicht als Krankheit angesehen wird. Sie meiden es, über Emotionen zu sprechen und sind eher kurz angebunden. Weiterhin seien sie sehr anfällig für psychische Erkrankungen wie Depressionen.
Doch laut Heuser gäbe es Hoffnung für die Alexithyme. Mithilfe der richtigen Therapie könne man einen Ausweg finden, doch diese müsse erst noch entwickelt werden.