Algen verändern die Tiefsee nach arktischer Eisschmelze

Von Max Staender
18. Februar 2013

Im vergangenen Sommer haben Forscher des Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven im Zuge einer Expedition des Forschungsschiffs "Polarstern" in der Arktis eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Demnach blüht und grünt es an der Unterseite des stetig schmelzenden Eises bereits sehr stark, sodass sodass die verklumpten Überreste der Kieselalgen einige tausend Meter in die Tiefe rieseln, wenn das Eis komplett schmilzt.

Dort angekommen sind sie ein gefundenes Fressen für Haarsterne, Seegurken sowie Bakterien, wo genau das Problem liegt. Inzwischen ist der Meeresboden mit bis zu zehn Prozent der Algenklumpen übersät, sodass der Sauerstoff am Ozeangrund fast vollständig verschwunden ist, was in erster Linie an der erhöhten Bakterienaktivität beim Zersetzen der Algen liegt.

Am vergangenen Freitag betonte deshalb PIK-Chef Hans Joachim Schellnhuber bei seinem Uno-Auftritt, dass sich selbst Lebensräume wie die Tiefsee innerhalb kürzester Zeit derart verändern können und man dies nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfe.