"Alien-Hand-Syndroms" - eine viel zu unbekannte neurologische Krankheit

Fehlfunktion der Neuronen kann dazu führen, dass es zu unkontrollierten Handbewegungen kommt

Von Cornelia Scherpe
10. November 2010

Das "Alien-Hand-Syndrom" tritt sehr selten auf. Es gibt bislang auf der ganzen Welt nur 50 dokumentierte Fälle. Sie basiert auf einer Fehlfunktion in den Neuronen, bei den Betroffene das Grauen erleben, dass ihre Hand offenbar einen neuen Willen hat und unabhängig vom menschlichen Willen agiert.

Ausprägungsformen - Forderung nach gründlicherer Aufklärung

Diese unkontrollierbare Hand kann dann zucken, etwas Vorhandenes oder Nichtvorhandenes greifen wollen, oder sogar anderen Menschen durch Kneifen oder Schlagen schaden wollen. Der Betroffene versucht dann oft mit der anderen Hand dagegen wirken, was ein gruseliges Szenario entstehen lässt. Aus der Angst vor der Krankheit und aufgrund ihrer Seltenheit wird sie oft verschwiegen.

Doch dieses Tabu ist falsch. Wichtig ist es, die Krankheit zu verstehen, um mehr Leuten zu helfen, die vielleicht bislang noch nicht den Mut zu einem Arztbesuch hatten.

Das "Alien-Hand-Syndrom" lässt sich erklären. Bei Betroffenen ist das Gehirn verletzt. Informationen zwischen Hirn und einem Körperteil können nicht normal ausgetauscht werden. Effektive Heilungsmethoden gibt es noch nicht, dafür ist die Krankheit nicht ausreichend erforscht.