Alkohol als Teil der Gesellschaft - bis zu welchem Maße ist der Genuss in Ordnung?

Von Cornelia Scherpe
16. November 2012

In gehobenen Runden ist es völlig normal, wenn man gemeinsam Wein trinkt oder mit Whisky am Kamin sitzt. Auch das Feierabendbier stößt nirgendwo auf Kritik und ein "Kleiner über den Durst" darf auf einer Feier schon einmal sein.

Soziologen sind sich völlig einig, dass Alkohol kein Tabuthema ist, sondern vollkommen gesellschaftsfähig. Menschen, die sich aktiv gegen Alkoholismus aussprechen, betonen immer wieder, dass es genau dieser Punkt ist, der Menschen in die Sucht abrutschen lässt.

Vielmehr wäre es sinnvoll, Biere und co. als Rauschmittel anzusehen und es wie andere Drogen zu verbieten. Da dies aber nicht der Fall ist, ist es von einem Gläschen Wein am Abend bis zur ganzen Flasche jeden Tag nicht weit.

Daher stellt sich ganz zurecht die Frage, bis zu welchem Maße der Genuss in Ordnung ist. Wer verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen will, der sollte es immer bei dem einen Glas am Tag belassen. Geht man am Wochenende einmal auf eine Feier, sollte in den Tagen danach eine komplette Alkoholpause eingelegt werden. Das ist für die Gesundheit der Leber sehr wichtig. Zur Verdeutlichung: Wer auch nur ein Pils mit 4,9 Vol-% Alkohol trinkt (man geht von 500 Millilitern aus), dessen Leber braucht gut drei Stunden, bis das Gift im Körper völlig abgebaut ist. Da man auf Partys in der Regel noch mehr trinkt, braucht der Körper diese Pause.

Dadurch erkennt man auch am besten, ob man bereits Anzeichen einer Abhängigkeit zeigt. Wer ohne das Feierabendbier unruhig wird, sollte seinen Konsum ganz kritisch hinterfragen.