Alptraum-Szenario in den USA: Immer mehr Darmbakterien antibiotikaresistent

Von Nicole Freialdenhoven
11. März 2013

Forscher in den USA schlagen Alarm: In amerikanischen Kliniken steigt die Zahl der Patienten mit Darmbakterien, die gegen spezielle Carbapenem-Antibiotika resistent sind. Dabei handelt es sich um spezielle Antibiotika, die erst dann verabreicht werden, wenn andere Antibiotika keine Wirkung zeigten. Nun häufen sich jedoch Berichte, dass auch sie keine Wirkung mehr erzielen, weil bestimmte Enterobakterien eine Resistenz gegen sie entwickelt haben.

Lag die Zahl der Vorfälle im Jahr 2001 noch bei einem Prozent, war sie 2012 auf vier Prozent der Erkrankungen gestiegen. In 40 bis 50 Prozent der Fälle geht die Krankheit tödlich aus. Nun warnen Forscher der Center for Disease Control and Prevention (CDC) davor, dass sich die resistenten Enterobakterien vom streng kontrollierten Klinikbereich auf den ambulanten Bereich ausweiten, d.h. in die Öffentlichkeit gelangen.

Leiter Thomas Frieden sprach von einem Alptraum-Szenario, wenn die resistenten Bakterien auf normale E.Coli-Darmkeime überspringen. E.Coli gehört zu den häufigen Harnwegsinfektionen und wird derzeit noch gut mit normalen Antibiotika behandelt. Auch in Deutschland steigt die Zahl der Enterobakterien, die gegen Carbapenem-Antibiotika resistent sind.