Alternative zu Medikamenten - Strom stimuliert Nerven und hilft bei Migräne

Forscher untersuchen eine Alternativtherapie zu Operation und Medikamenten

Von Ingrid Neufeld
8. Februar 2013

Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, freut sich über Alternativen, denn starke Medikamente haben oft Nebenwirkungen. Da ist es insbesondere für Migränepatienten eine gute Nachricht, dass Forscher feststellten, dass die Kopfschmerzen mit elektrischen Impulsen beeinflussbar sind. Werden die Nerven unter der Stirn mit Strom gereizt, schwächt das Migräneattacken ab.

Stromtherapie im Test

30 Patienten wurden über den Zeitraum von drei Monaten täglich mit einer Elektrode auf der Stirn zwanzig Minuten lang mit Strom behandelt. Eine Vergleichsgruppe mit ebenfalls 30 Patienten bekam über dieselbe Zeitspanne eine Scheinbehandlung.

Wer tatsächlich die Stromimpulse erhielt, hatte weniger häufig mit Migräneattacken zu kämpfen wie die Probanden der Vergleichsgruppe. Die Attacken gingen von 6,9 auf 4,8 Tage zurück.

Ohne Operation und Medikamente

Tatsächlich war die Wirksamkeit ganz ähnlich wie die von Migränemedikamenten. Dadurch ergibt sich mit der täglichen, zwanzig Minuten dauernden Behandlung, eine echte Alternative zu Medikamenten.

Der Grund für die Wirksamkeit ist allerdings noch nicht erforscht. Es gibt jedoch auch Studien, die nachweisen, dass eine Strombehandlung der Stirnnerven beruhigt. Das legt den Schluss nahe, dass dadurch auf das Zentrale Nervensystem eingewirkt wird. Eine andere Möglichkeit ist die "okzipitalen Nervenstimulation" (ONS), bei der Elektroden unter die Haut gepflanzt werden und Impulse an die Nerven aussenden.

Doch die oben genannte Alternative kommt ohne Operation aus und könnte deshalb leichter genutzt werden. Trotzdem sind noch weitere Studien notwendig.