Altersvorsorge auf dem Prüfstand - Pro und Contra Lebensversicherung

Neue Produkte der Versicherer versprechen höhere Renditechancen, bieten jedoch auch weniger Sicherheit

Von Ingo Krüger
9. März 2015

Viele Kunden fragen sich, ob sich der Abschluss einer Lebensversicherung aufgrund der niedrigen Zinsen noch lohnt. Doch nach wie vor ist diese Form der Altersvorsorge in Deutschland weit verbreitet. So besitzen 62 Millionen Versicherte rund 87 Millionen Lebensversicherungspolicen.

Garantiezins für Neuverträge

Eine Risikolebensversicherung schützt im Todesfall Hinterbliebene von Alleinverdienern. Eingezahlte Beiträge werden jedoch nicht erstattet. Dies gilt jedoch bei einer kapitalbildenden Lebensversicherung.

Das Bundesfinanzministerium hat den Garantiezins für Neuverträge Anfang des Jahres auf 1,25 Prozent festgelegt. Die freiwillige Überschussbeteiligung der Versicherungen lässt die Rendite in diesem Jahr auf 3,33 Prozent anwachsen. Da die Beteiligung jedoch nicht verbindlich ist, kann der Prozentsatz zurückgehen. Früher lag er sogar bei 7 Prozent.

Renditechancen und Sicherheit

Neue Produkte der Versicherer versprechen höhere Renditechancen, bieten jedoch auch weniger Sicherheit für den Kunden. Hier gibt es nur noch das Versprechen, dass die eingezahlten Beiträge erhalten bleiben.

Problematisch wird es jedoch, wenn Kunden ihren Vertrag vorzeitig beenden möchten. Dann müssen sie erhebliche finanzielle Verluste hinnehmen. In manchen Fällen liegt der Rückkaufwert einer gekündigten Kapitallebensversicherung sogar lediglich bei der Hälfte der eingezahlten Beiträge.

Zudem sind alle Lebensversicherungen nach zwölf Jahren steuerfrei in der Auszahlung - besonders bei höheren Summen ein großer Bonus. Allerdings ist die Zahl der gekündigten Verträge aktuell nicht sehr hoch: Die Quote liegt im langjährigen Vergleich bei 3,3 Prozent. Verbraucher mit einem Altvertrag profitieren von hohen Garantiezinsen und haben daher wenig Anreiz, diesen zu kündigen.