Alzheimer entsteht doch nicht durch unbewegliche Ablagerungen - das Eiweiß springt

Von Cornelia Scherpe
6. Februar 2012

Bisher gibt es eine Theorie zur Entstehung von Alzheimer, welche besagt, dass die Krankheit durch Ablagerungen entsteht. Die sogenannten Amyloid-Proteine lagern sich wie Müll im Gehirn der Betroffenen ab und sorgen so dafür, dass mehr und mehr Nervenzellen absterben.

Doch diese Theorie muss nach neusten Erkenntnissen grundlegend überarbeitet werden. Demnach entsteht Demenz nicht durch unbewegliche Ablagerungen. Das neu vermutete schuldige Eiweiß nennt sich Tau und es springt viel mehr von einer Zelle zur anderen. So ist es besonders im entorhinalen Cortex sehr aktiv am Werk. Dies ist der Hauptsitz unseres Gedächtnisses, was auch erklärt, warum beim Alzheimer genau hier die Defizite entstehen. In den USA gelang es Forschern beim Experiment mit demenzkranken Tieren die Bildung der Tau-Proteine zu beobachten. Sie sahen dabei, dass diese nicht einfach nur gebildet werden, sondern sich auch bewegen und dies ganz gezielt. Sie springen von einer Nervenzelle zur anderen und befallen so schnell mehrere Regionen. Dafür nutzen sie die Synapsen einer Nervenzelle als ihre Wanderroute.

Diese neue Entdeckung könnte essentiell für die Alzheimerforschung werden und möglicherweise ganz neue Therapiekonzepte zu Tage fördern.