Entstehung von Alzheimer näher erforscht: Ablagerungen im Gehirn werden nicht entsorgt

Von Nicole Freialdenhoven
8. Mai 2014

Kaum etwas ängstigt die Menschen mit zunehmendem Alter so sehr wie der Gedanke, an Demenz zu erkranken. Seit Jahren wird daher intensiv daran geforscht, die Entstehung von Alzheimer zu ergründen und so Wege zu finden, den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen oder möglicherweise ganz aufzuhalten.

Der Fehler beim Beta-Amyloid

Forscher der Universität im kalifornischen Davis fanden nun neue Belege dafür, dass Beta-Amyloid-Ablagerungen eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Demenzform spielen.

Normalerweise wird ein großer Teil des neurotoxischen Beta-Amyloids, eines Peptids, das auf natürliche Weise im Stoffwechsel entsteht, aus dem Gehirn abtransportiert ohne Schäden anzurichten.

Bei einer Alzheimer-Erkrankung ist diese "Müllabfuhr" im Gehirn dagegen gestört: Das Beta-Amyloid bildet Ablagerungen, die auf Dauer schwere Schäden anrichten und so zur Demenz führen. Dies ergab eine Studie, bei der die Entsorgungsvorgänge in den Gehirnen gesunder Menschen und bei Alzheimer-Patienten gemessen wurden.

Da die Müllabfuhr im Gehirn vor allem während des Schlafs aktiv ist, sehen die Forscher hier einen Beleg dafür, dass Zusammenhänge zwischen fehlendem oder schlechtem Schlaf und einer Alzheimer-Erkrankung bestehen. Fraglich ist dagegen noch, ob es sich bei dieser gestörten Entsorgung um die Ursache der Erkrankung handelt oder um eine Folge der eigentlichen Krankheit.