Amerikanische Studie zeigt, dass bitter moralisch strenger macht

Moralische Einstufung fällt laut Studie durch bittere Geschmacksrichtung deutlich strenger aus

Von Jutta Baur
1. März 2011

Forscher der City University of New York haben herausgefunden, dass die Geschmacksrichtung "bitter" direkten Einfluss auf die moralische Urteilsfähigkeit von Menschen hat. Kendall Eskine veröffentlichte im Fachmagazin New Scientist die Ergebnisse, die sie und ihr Team anlässlich einer Studie erhalten haben.

57 Probanden mussten verschiedene Situationen einschätzen. Dabei waren auch heikle Sachverhalte, wie etwa ein Mann, der seinen Hund verspeist. Auf einem Spektrum von 1 bis 100 sollten die Teilnehmer angeben, wie sie die Lage moralisch einstuften. Darüber hinaus wurden die Probanden nach ihrer politischen Ausrichtung befragt.

Größter Einfluss durch bitteren Geschmack und konservative Einstellung

Während des Tests reichte man den Befragten Getränke. Es gab Wasser, süßen Saft oder etwas Bitteres zu trinken. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass diejenigen unter den Probanden, die mit Bitterem versorgt wurden, deutlich engere moralische Urteile fällten, als die anderen. Sie lagen durchschnittlich 27 Prozent höher auf der Skala.

Zudem reagierten konservative Teilnehmer mehr auf den bitteren Geschmack. Liberale ließen sich weniger lenken. Noch haben die Forscher keine Erklärung dafür, wieso Geschmack und Urteil zusammenhängen. Darum hat die Studie weitere Fragen angeschnitten, die es zu beantworten gilt. So muss beispielsweise überlegt werden, welchen Einfluss ein Getränk auf Geschworene hat, die im amerikanischen Rechtssystem für Schuldsprüche zuständig sind.