Amnesty International beschuldigt Shell der bewussten Verschleierung von Öllecks in Nigeria

Von Max Staender
7. November 2013

Seit dem vergangenen Jahr hat der Konzern Shell hunderte Öllecks in Nigeria gemeldet und wies jedes mal sämtliche Schuld von sich. Nun wurde dem Ölmulti von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International eine bewusste Verschleierung für die Ursachen dieser Öllecks vorgeworfen, um möglichen Schadenersatzzahlungen in Millionenhöhe zu entgehen.

Ursache Marode Infrastruktur oder Öldiebstahl?

Während die tatsächliche Ursache von Öllecks eine marode und vernachlässigte Infrastruktur ist, macht der Konzern in erster Linie Öldiebstahl dafür verantwortlich. Amnesty verweist zudem darauf, dass sämtliche Ermittlungen zur Ursache dieser Lecks von Experten des Konzerns durchgeführt werden, sodass man den "Shell-Angaben nicht vertrauen" könne.

Gravierende Umweltverschmutzung

Allerdings bekommt der Konzern Rückendeckung von der nigerianischen Shell-Tochter, die sämtliche Vorwürfe vehement zurückweist und ebenso die Pipeline-Sabotage durch Öldiebe für die Lecks verantwortlich macht, welche das Nigerdelta massiv verschmutzen. Alleine in den letzten vier Jahren wurden rund 3.400 Öl-Unfälle von der Naturschutzorganisation "Friends of the Earth" in Nigeria dokumentiert.