Ananas selbst ziehen - mit Geduld und Wärme

Mit unseren Tipps und einem langen Atem belohnt Sie die selbstgezogene Ananas mit aromatischem Fruchtfleisch

Von Dörte Rösler
9. Februar 2015

Wer auf dem Markt eine Ananas gekauft hat, kann aus dem Blattschopf relativ leicht eine neue Pflanze ziehen. Selbst gezüchtete Früchte schmecken sogar aromatischer als die übliche Handelsware. Bis zur eigenen Ernte brauchen Hobbyzüchter jedoch eine warme Fensterbank und viel Geduld.

Ananas sind langsam wachsende Pflanzen. Oft bildet sich die neue Frucht erst nach drei Jahren. Dafür benötigt das Gewächs aus der Gattung der Bromelien keine aufwendige Pflege. Geeignet trockene und durchlässige Böden, etwa Palmenerde oder ein Mix aus Torf und Quarzsand.

Den Blattschopf vorbereiten

Die Wurzelanlagen der Ananas liegen am unteren Ende ihres Blattschopfs. Mit einem scharfen Messer trennt man deshalb den Schopf großzügig ab und entfernt dann vorsichtig das verbliebene Fruchtfleisch.

Nach zwei bis drei Tagen Trockenzeit, kommt dieser Strunk zum Bewurzeln in ein Gefäß mit Wasser. Nach einer Weile zeigen sich dort die ersten Wurzeln.

Schopf einpflanzen

Wenn die Wurzeln ca. 5 Millimeter lang sind, ist es die richtige Zeit, um den Schopf einzupflanzen. Zum Anwachsen benötigt die Ananas ein feucht-warmes Klima. Direkte Sonne sollte aber zunächst vermieden werden.

Tipp: einen Gefrierbeutel über den Blattschopf stülpen. Damit sich kein Schimmel bildet, regelmäßig lüften.

Neue Frucht pflegen

Erscheinen in der Schopfmitte neue Blätter, ist die Ananas angewachsen. Die Klimahülle kann nun entfernt werden. Allerdings bleibt die Ananas kälteempfindlich.

Temperaturen unter 15 Grad quittiert sie mit gedrosseltem Wachstum, bei Frost stirbt sie ab. Außerdem bevorzugt die exotische Frucht eine hohe Luftfeuchtigkeit, etwa im Badezimmer.

Wenn alle Bedingungen stimmen, treibt im Idealfall nach einem Jahr eine Blüte aus. Meist dauert es jedoch länger. Und auch nach dem Verblühen kann es noch ein halbes Jahr dauern, bis sich ein Fruchtansatz zeigt.

Wer so lange Geduld hatte, wird jedoch belohnt: Nach der Ernte bilden sich um den abgestorbenen Blattschopf zahlreiche neue Tochterpflanzen, die sich problemlos weiterziehen lassen.