Angebot verbesserungswürdig: Fahrkarten-Apps für Tram, Bus und Bahn im ÖPNV und Fernverkehr im Test

Von Ingo Krüger
29. August 2014

Viele Reisende im Fern- und Nahverkehr nutzen Apps, um ihre Fahrkarten zu kaufen. Doch eine Untersuchung der Stiftung Warentest ergab jetzt, dass das Angebot verbesserungswürdig sei.

Zwar funktioniere der Ticketkauf in der Praxis inzwischen in den meisten Fällen recht gut, aber es ließen sich keine Abos und häufig auch keine Mehrfachkarten über das Smartphone erwerben. Nutzer müssten sich außerdem meist den für sie günstigsten Tarif selbst heraussuchen.

Kritik gab es auch für die Installation der Programme, die oft umständlich sei. Zudem seien einige Programme beim Praxistest abgestürzt. Insgesamt, so die Warentester, sei der Service eher als mittelmäßig zu bewerten.

Die Mängel der Reise- und Ticket-Apps

Neben Apps lokaler Verkehrsunternehmen überprüften sie auch überregionale Angebote wie die Navigator-App der Deutschen Bahn und der Check-In-Dienst Touch&Travel für ticketloses Reisen. Der Navigator erhielt beim Kauf von Bahnfahrkarten die Note "befriedigend".

An Touch&Travel bemängelten die Verbraucherschützer, dass bei der App bei Verlust des Smartphones ein Missbrauch möglich sei, da bei der Anmeldung keine Login-Daten abgefragt werden. Der Datenschutz ist bei jedoch bei den meisten Apps gewährleistet, wie die Stiftung Warentest herausfand.

Unrühmliche Ausnahmen sind das iOS-Angebot des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes MVV und die Androidversion von Handyticket Deutschland. Beide sendeten Gerätekennung, unverschlüsselte Routeninformationen oder Nutzungsstatistiken an Dritte.

Allerdings ist die App "MVV Companion" mit der Note 2,7 neben dem "DB Navigator" der Deutschen Bahn am benutzerfreundlichsten und damit Testsieger, da lediglich das einwandfreie Funktionieren bewertet wurde.