Angst und Depressionen abschalten - per Licht

Von Dörte Rösler
24. April 2014

Neurowissenschaftler der Uni Bochum haben einen Lichtschalter für Depressionen und Angstzustände entwickelt. Mit rotem und blauem Licht aktivierten sie die Serotoninrezeptoren und stießen so gezielt die Signalwege für angstlösende Botenstoffe an.

Idee und Umsetzung

Sowohl Angst als auch Depressionen gehen mit einem Ungleichgewicht im Serotoninhaushalt einher. Die meisten verfügbaren Medikamente setzen deshalb an den Rezeptoren für Serotonin an. Besonders wichtig ist der G-Protein-gekoppelte Rezeptor 5-HT1A. Neben Pharmazeutika lässt er sich auch durch Licht aktivieren - auf Millisekunden genau.

Im Experiment koppelten die Forscher die Sehpigmente im Auge von Mäusen mit den Signalwegen von 5-HT1A. Fazit: Sobald die Serotoninrezeptoren mit blauem oder rotem Licht aktiviert wurden, waren die Tiere weniger ängstlich.

Eine Anwendung beim Menschen ist derzeit nicht geplant. Zwar besitzt das menschliche Auge ebenfalls geeignete Sehpigmente, für die Kopplung mit Rezeptoren im Gehirn mussten die Wissenschaftler jedoch in die Gene ihrer Probanden eingreifen.