Angstvolles Leben - Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Angststörungen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
28. April 2014

Eine Spinne gehört mit Sicherheit zu den Tieren, die die wenigsten Menschen als besonders schön oder besonders ansehen würden. Geht diese Antipathie noch weiter, so ekelt man sich vor den Achtbeinern und entwickelt besondere Angstgefühle. So ist die Spinnenphobie eine der verbreitetsten Angststörungen.

Ebenfalls bekannt ist die Flugangst, Höhenangst oder die Zahnarztangst. Generell zählen Angsterkrankungen zu den häufigsten psychischen Störungen, die sich durch Symptome wie Schweißausbrüche, Zittern, Herzrasen und Magenprobleme äußern können.

Seltenere Angststörungen

Neben den bereits erwähnten Ängsten gibt es auch deutlich komplexere Phobien, wie etwa die Agoraphobie, die Angst vor überfüllten Orten. Diese macht es Betroffenen in vielen Situationen schwer, etwa im Kino, in Kaufhäusern und manchmal sogar während eines Spaziergangs oder Staus. Sie reagieren mit Panikattacken, haben das Gefühl zu ersticken oder ohnmächtig zu werden, außerdem kommt es zu Schweißausbrüchen und Schwindel.

Die Sozialphobie beschreibt die Angst, sich vor anderen Menschen lächerlich zu machen. Die Ausprägungsformen variieren: so haben Menschen Panik davor, vor größeren Gruppen aufzutreten, andere wiederum kapseln sich komplett ab und meiden jeden sozialen Kontakt.

Nennenswert ist außerdem die generalisierte Angst, die ein sehr starkes Ausmaß annehmen kann. Hier leben die Betroffenen in ständiger Angst und Sorge. Sie befürchten, dass ihnen selbst oder ihren Liebsten etwas zustoßen könnte.

Erlernt oder vererbt?

Forscher waren bisher der Ansicht, man würde eine solche Phobie im Laufe des Lebens "erlernen", beispielsweise durch ein traumatisches Erlebnis. Die Epigenetik bietet mittlerweile jedoch neue Einsichten und zeigt mögliche Hinweise auf den Zusammenhang mit der Veranlagung, allerdings bislang lediglich in Tierversuchen: waren die Tiere angstvollen Situationen ausgesetzt, gab es Veränderungen in deren Erbgut, was sich auch bei den Nachkommen im Hirn bemerkbar machte.

Behandlungsmöglichkeiten

Das Problem bei Phobien ist, dass nur wenige Menschen sich diese eingestehen und behandeln lassen. Doch um einen chronischen Verlauf sowie Folgeerkrankungen wie Depression oder Medikamentenabhängigkeit zu vermeiden, sollte die Therapie so früh wie möglich angegangen werden. Besonders im Bereich der Verhaltenstherapie konnten gute Ergebnisse erzielt werden. Hierbei werden die Patienten mit den Angstauslösern konfrontiert, bis sie lernen, damit umzugehen, ohne dass sie davor flüchten müssen.

Sind die Symptome stark ausgeprägt, kommen auch schon mal Antidepressiva zum Einsatz, deren Wirkung setzt jedoch erst nach einigen Wochen ein. Auch der Patient selbst kann etwas für sein Wohlbefinden tun, so helfen Entspannungsübungen, pflanzliche Helferlein zur Beruhigung und als Unterstützung der Psychotherapie eignet sich sportliche Betätigung sehr gut.