Antikörper gegen Darmkrebs kann bei Leberbeteiligung das Überleben verkürzen
Wird Darmkrebs erst in einem vorangeschrittenen Stadium erkannt, ist die Behandlung der Betroffenen oft schwierig. Eine Methode besteht in der Vergabe des Antikörpers "Cetuximab". Er soll die Krebszellen angreifen und so die Lebenszeit der Krebspatienten verlängern.
Studie zur Wirkung des Antikörpers Cetuximab
Zugelassen ist das Mittel für Darmkrebspatienten, deren Tumor bereits Metastasen gebildet hat. Erfüllt der Tumor verschiedene Faktoren (beispielsweise im Bezug auf den Wachstumsfaktor-Rezeptor), dann kann Cetuximab vergeben werden. Eine aktuelle Studie zeigt nun jedoch, dass längst nicht jeder Patient, der die Voraussetzungen für die Vergabe erfüllt, auch von dem Antikörper profitiert. In ungünstigen Fällen kann die verbleibende Lebenszeit durch das Medikament sogar verkürzt werden.
An der Studie hatten 257 Patienten mit Darmkrebs teilgenommen, deren Metastasen bereits in der Leber nachweisbar waren. Alle erhielten eine Chemotherapie und rund die Hälfte zusätzlich den Antikörper Cetuximab. Die Forscher mussten allerdings feststellen, dass der erhoffte Zusatznutzen komplett ausblieb. Während in der Gruppe mit alleiniger Chemotherapie die Lebenszeit ohne Verschlechterung im Schnitt 20,5 Monate betrug, sank sie in der Cetuximab-Gruppe auf nur noch 14,1 Monate. Das Krebsleiden verschlechterte sich unter dem Antikörper also deutlich schneller und damit trat auch der Tod bedeutend früher ein. Weshalb Cetuximab diese Verschlechterung herbeiführte, konnten die Forscher nicht sagen.
Vorgängerstudie mit ähnlichen Ergebnissen
Es ist nun bereits das zweite Mal, dass der Antikörper in einer Studie schlecht abschneidet. In einem früheren Versuch konnte die Vergabe die Lebenszeit ebenfalls nicht verlängern. Auf der anderen Seite gibt es nachweislich Patienten, die von der Einnahme des Mittels eindeutig profitieren. Wie in vielen Fällen scheint es von der individuellen Ausprägung des Tumors abzuhängen, ob der Antikörper anschlagen kann oder nicht.
Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/58295/Darmkrebs-Cetuximab-bei-resezierbaren-Lebermetastasen-unguenstig Abgerufen am 15. April 2014