Aortenklappenersatz mittels Katheter-OP ist eine gute Alternative

Von Cornelia Scherpe
20. August 2014

Die sogenannte Aortenklappe ist Teil des Herzens und bildet gemeinsam mit drei anderen Klappen das Herzklappensystem. Ihren Namen hat sie, da sie direkt an der Aorta liegt und dort verhindert, dass Blut unkontrolliert zurück fließen kann.

Offene Operation

Mit zunehmenden Alter jedoch kann die Klappe an Funktionalität einbüßen. In diesen Fällen muss sie durch eine künstliche Aortenklappe ersetzt werden.

Das Standardvorgehen sieht dabei vor, dass der Patient sich einer offenen Operation unterzieht. Dieser Eingriff kommt aber mit enormen Risiken daher, weshalb man gerade bei ohnehin instabilen Patienten ungern darauf zurückgreift.

Studienergebnisse zur Katheter-Operation

Als echte Alternative hat sich der Aortenklappenersatz mittels Katheter-OP erwiesen. Hier muss der Brustraum des Betroffenen nicht geöffnet werden, was die Gefahren deutlich verkleinert.

Wie sicher und dennoch wirksam die Katheter-Version ist, wurde nun in einer Studie analysiert. Man nutzte die OP-Berichte von rund 13.860 Patienten, deren Aortenklappe hatte ersetzt werden müssen. Eine Gruppe hatte dafür eine offene OP erhalten und die anderen einen Eingriff via Katheter.

Ein Jahr nach der Operation waren 6,7 Prozent derer verstorben, die eine Standardbehandlung bekommen hatten. In der Gegengruppe waren es rund 25 Prozent. Dieser Punkt spricht auf den ersten Blick gegen die Katheter-Variante, doch die Forscher geben zu denken, dass die Methode immer dann gewählt wurde, wenn es dem Patienten für eine offene OP zu schlecht ging.

Es ist daher recht wahrscheinlich, dass die höhere Sterblichkeit nicht auf den Katheter-Eingriff zurückging, sondern auf die allgemein schlechtere Verfassung.

Von den Überlebenden waren in beiden Gruppen gut 80 Prozent mit dem Ergebnis zufrieden. Sie fühlten sich besser, oder ihr Zustand hatte sich zumindest nicht weiter verschlechtert. Das zeigt, dass die Katheter-Variante gute Ergebnisse bringt und auch für stabile Patienten eine schonende Alternative ist.