Arthrose im Kniegelenk: Teilprothese ist besser als Vollprothese

Arthrose gehört zu den häufigsten Leiden hierzulande und wird zu den Wohlstandskrankheiten gezählt. Durch Übergewicht, mangelnden Sport und falsche Bewegung kommt es zu einem Verschleiß der Gelenke.

Gonarthrose

Besonders häufig betroffen ist dabei das Kniegelenk. In diesem Fall spricht man auch von einer "Gonarthrose". Diese Form der Arthrose ist sehr häufig, da die Knie besonders stark belastet werden und daher am ehesten verschleißen. Vielen Patienten hilft nur noch eine OP, bei der eine Prothese zum Einsatz kommt. Dabei haben Mediziner die Wahl zwischen einer Vollprothese und einer Teilprothese.

Im ersten Fall wird das komplette Gelenk durch einen künstlichen Ersatz ausgetauscht. Im zweiten Fall wird nur ein Teil der verschlissenen Fläche durch eine Prothese ersetzt, während viel natürliches Knorpelgewebe erhalten bleibt.

Haltbarkeit der Prothesen

In einer aktuellen Studie wurde nun untersucht, welche Form der Prothese empfehlenswerter ist und tatsächlich siegte dabei die Teilprothese. Man hatte die Daten von 101.330 Menschen untersucht, die wegen ihrer Gonarthrose einen Ersatz bekommen hatten. 25.334 von ihnen hatten dabei eine Teilprothese erhalten und die übrigen 75.996 eine Vollprothese.

Es zeigte sich, dass die Vollprothesen eine geringere Haltbarkeit hatten. Sie mussten deutlich öfter ausgetauscht werden, was den Patienten durch eine erneute OP sowohl seelisch als auch körperlich belastete. Das Risiko für einen erneuten Eingriff lag im Vergleich zur Teilprothese um 38 Prozent höher.

Außerdem war durch den Einsatz einer Teilprothese das Sterberisiko für die Patienten kleiner. In den ersten 30 Tagen nach der OP war das Risiko für diese Patienten um ganze 76 Prozent verringert. Die Forscher führen das auf die deutlich kleineren Risiken bei der OP zurück.

Sie raten im Zweifelsfall daher eher zur Teilprothese. Bei dieser besteht außerdem die Möglichkeit, bei einem ungünstigen weiteren Verfall in einer Folgeoperation doch noch zur Vollprothese überzugehen. Andersherum hat man diese Möglichkeit nicht mehr.