Armut in Deutschland - zwölf Millionen Menschen leben an der untersten Grenze

Von Cornelia Scherpe
23. Dezember 2011

Deutschland ist eine Industrienation, die mit ihrem Lebensstandard recht zufrieden sein kann - das sollte man zumindest meinen. Immerhin haben wir nicht das schlechteste Bildungssystem und eine gute Wirtschaftslage. Doch das hilft längst nicht allen Deutschen. Fakt ist, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer schlimmer wird - während die einen immer weiter aufsteigen, sieht es für die anderen immer schlimmer aus.

Traurige Tatsache ist, dass Erhebungen zufolge inzwischen gut zwölf Millionen der Menschen hierzulande an der untersten Grenze leben und akut von Armut bedroht sind. Das ist eine traurige Bilanz für Deutschland. Aktuelle Untersuchungen gehen davon aus, dass trotz steigender Konjunktur die Lage vieler nicht besser, sondern eher schlechter wird. 14,5 Prozent der Menschen sind betroffen.

Da man die Bundesländer getrennt voneinander untersuchte, konnte man vor allen Dingen für Nordrhein-Westfalen und für unsere Hauptstadt Berlin eine noch immer steigende Armutsquote ermitteln. In Berlin stieg die Quote auf 19,02 Prozent. 2006 lag sie noch bei 17 Prozent. NRW steigerte sich von 13,9 Prozent auf 15,4 Prozent. Das Ruhrgebiet macht den Soziologen besonders Kummer. Hier erwartet man in den folgenden Jahren sogar weitere Verschlimmerungen.

Am Besten geht es Baden-Württemberg und Bayern. Hier lag die Armutsquote "nur" bei 11 Prozent und 10,8 Prozent. Dennoch sind auch hier die Werte lediglich halbwegs stabil geblieben, jedoch nicht gesunken.