ASS im Einsatz gegen Darmkrebs

Von Cornelia Scherpe
30. April 2012

Seit einiger Zeit verfolgen Forscher den Ansatz, dass man die Acetylsalicylsäure, kurz ASS, nicht nur als Schmerzmittel einsetzen kann, sondern auch gegen Darmkrebs. Eine kürzlich veröffentlichte Meta-Studie hat die therapeutische Wirksamkeit nun auch in Zahlen erfasst.

Erhoben wurden insgesamt die Daten von 4.500 Menschen, die an einem Tumor im Darmtrakt litten. Durch genaue Recherche wurde ersichtlich, mit welchen Medikamenten die Patienten vor ihrer Krebsdiagnose und auch danach versorgt worden waren. Dabei zeigte sich, dass 75 Prozent der Patienten mit ASS therapiert worden waren. Das Mittel wurde ihnen aber nicht gegen den Krebs verschrieben, sondern gegen Entzündungen und Herzprobleme. Doch damit hatten die Patienten sich unbewusst auch gegen den Krebs gewehrt.

Die Forscher gehen aufgrund ihrer Zahlen davon aus, dass ASS ihre Überlebenszeit deutlich erhöht hatte. Das Sterberisiko sank um 45 Prozent. Am besten konnte die Acetylsalicylsäure wirken, wenn die Vergabe erst nach der Krebsdiagnose gestartet wurde.

Genaue Zahlen sollen nun weitere Studien liefern. Bisher schätzen die Forscher, dass tägliches ASS das Sterberisiko allgemein um 15 Prozent herab senken kann. Die Chance, dass der Tumor Metastasen bildet sinkt auch und zwar um 36 Prozent.