Asthmaanfälle bei Schülern: Ursache können Mäuse im Schulgebäude sein

Forscher sehen Zusammenhang zwischen Mäuse-Vorkommen und vermehrten Asthma-Attacken in der Schule

Von Cornelia Scherpe
10. Februar 2017

Leidet ein Kind an Asthma, wird bei der Suche nach den Auslösern vor allem auf das Wohnumfeld geschaut. Tierhaare, Schimmel und Hausstaub stehen ganz oben auf der Liste. Fakt ist jedoch, dass ab dem Grundschulalter die Kinder viel Zeit in ihrem Schulgebäude verbringen. Ältere Studien haben es versäumt, beim Thema Anfallsauslöser auf das Schulumfeld zu achten. Eine Studie aus den USA greift das Versäumnis auf und kommt dabei zu einem interessanten Ergebnis.

Forscher untersuchten Schulumfeld von Asthmatikern nach Allergenen

Untersucht wurden insgesamt 284 Schülerinnen und Schüler mit bekannter Asthma-Diagnose. Sie gingen an 37 verschiedene Schulen und wurden über mehrere Jahre hinweg betreut. Die Ärzte durften zum einen die Kinder selbst untersuchen und Daten zur Lungenfunktion sammeln und zum anderen die Eltern zu Symptomen befragen.

Die Schulgebäude und das gesamte Schulgelände wurden eingehend analysiert und dabei auf typische Allergene geachtet. Dazu zählten Katzen- und Hundehaare, Hausstaubmilben und Mausallergene. Die Belastungen aus den ersten drei Gruppen war sehr gering und konnte auch statistisch nicht mit den Asthmaverläufen der Kinder zusammengebracht werden. Anders sah es mit den Mäusen aus. Gab es viele auf dem Gelände und war die Allergenbelastung daher entsprechend hoch, litten die kleinen Asthmatiker auch häufiger unter Anfällen.

Bei einer Mausallergen-Belastung der obersten von fünf festgelegten Stufen hatten die Kinder an vier von 14 Tagen mit schwerem Asthma zu kämpfen. War die Belastung auf der untersten Stufe, lag die Quote nur bei drei Tagen. Mäuse sind demnach in nahezu jeder Schule vorhanden, doch ob die Allergene stark über die Luft übertragen werden und Asthmatiker belasten, hängt von der Menge der Tiere ab.

Weitere Studien erforderlich

Die Teilnehmerzahl der Studie ist allerdings so klein, dass man das Ergebnis nur als ersten Hinweis nehmen darf, so die Forscher. Es sind größer angelegte Untersuchungen notwendig.

Um die Allergene der kleinen Nagetiere als Asthma-Trigger zu belegen, wollen die Forscher außerdem im nächsten Schritt testen, ob Luftfilter den Kindern helfen. Auch Maßnahmen zur Bekämpfung der Mäuse selbst stehen als Optionen im Raum.