Auch bei erhöhtem Troponin sollte man meist mit dem Herzkatheter warten

Von Cornelia Scherpe
29. Januar 2014

Während manche Herzprobleme sich beim Betreffenden sofort und deutlich bemerkbar machen, gibt es auch Krankheiten, die schleichend und manchmal völlig symptomfrei sind. Diese sind natürlich besonders gefährlich, da der Erkrankte nicht damit zum Arzt geht.

Viele Mediziner setzen daher auch bei Routineuntersuchungen auf Bluttests, die genauer hinsehen. So kann man in der Blutprobe eines Menschen beispielsweise das kardiale Troponin bestimmen.

Troponin ist ein Eiweißkomplex, der im menschlichen Körper in insgesamt drei Arten vorhanden ist. Das kardiale Troponin wird dann vermehrt produziert, wenn der Herzmuskel eine Form der Beschädigung erfahren hat. Dies könnte zum Beispiel ein Herzinfarkt sein.

Auch die Untersuchung durch den Katheter birgt Risiken

Viel Troponin im Blut kann also ein klares Warnsignal für einen Schaden am Herzmuskeln sein. Allerdings muss noch nicht jeder erhöhte Wert gleich ein Problem darstellen und eine aktuelle Studie weist darauf hin, dass Ärzte nicht sofort eine Untersuchung via Katheter empfehlen sollten.

Bei dieser wird ein Katheter nämlich direkt bis zum Herzen eingeführt, um eine eindeutige Diagnose zu stellen. Diese Untersuchungsmethode ist deswegen nicht ohne Risiken und empfiehlt sich nicht für jeden. Es stellt sich die Frage, ab wann ein Troponin-Wert über der Norm wirklich den Einsatz des Herzkatheters rechtfertigt.

Die Studie aus den USA ging genau dieser Frage nach und rät zur allgemeinen Vorsicht. Tatsächlich hatten gerade einmal elf Prozent aller Probanden mit leicht erhöhten Werten auch wirklich ein Herzproblem. Bei der überwältigenden Mehrheit von 89 Prozent war der Einsatz des Herzkatheters also überflüssig gewesen.

Die Forscher raten daher, die belastende Untersuchung dann auszulassen, wenn die Werte nur leicht erhöht sind und der Betreffende keine Symptome hat.