Herzinfarkt sicher diagnostizieren - doppelte Bestimmung von Troponin I macht's möglich

Von Cornelia Scherpe
30. Dezember 2011

Ob ein Mensch einen Herzinfarkt hatte oder nicht, ist gar nicht so leicht zu bestimmen, wie man im Allgemeinen glaubt. Auch die Schmerzen in der linken Seite und im linken Arm müssen nicht immer von einem Herzinfarkt kommen. Zur besseren Diagnose arbeiten Mediziner mit der Bestimmung von Troponin I.

Bei Tropinen handelt es sich um Eiweiße, die in unserem Skelett und auch im Herzmuskel vorkommen. Der Mediziner entnimmt einem Patienten Blut und bestimmt den genauen Wert.

Tropin I wird anders im Blut freigesetzt, wenn ein Infarkt vorlag. Die Konzentration liegt dann über dem Durchschnitt. Eine solche Erhöhung kann allerdings auch vorliegen, wenn die Nieren gestört sind. Ein falsch-positiven Befund wäre die Folge.

Nun soll die Bestimmung einfach innerhalb von drei Stunden insgesamt zweimal gemacht werden. Diese doppelte Kontrolle ergibt laut einer US-Studie ein sichereres Ergebnis. Nur wenn ein wirklicher Herzinfarkt vorliegt, kommt es zu einer steigenden Konzentration über Stunden hinweg. Das zumindest zeigt die Studie mit 1.818 Freiwilligen, die den Verdacht auf einen Herzinfarkt hatten. Es wurde nun nicht mehr nur der Troponin-Wert bestimmt, sondern auch sein Verlauf innerhalb von drei Stunden beobachtet. Bei wem der Test vermuten ließ, er habe keinen Infarkt gehabt, der hatten nach weiteren Untersuchungen auch wirklich keinen. Die Trefferquote lag bei 99 Prozent.

Die Diagnose Infarkt oder Nicht-Infarkt kann so mit größerer Gewissheit gestellt werden. Dadurch wird auch nur bei denen eine Therapie begonnen, die wirklich einen Herzinfarkt hatten. Das ist sehr wichtig, denn wer fälschlicherweise therapiert wird, muss mit schweren Nebenwirkungen rechnen.