Auch bei Motorradunfällen gilt: Keine Angst vor erster Hilfe

Verletzten Motorradfahrern kann der Helm behutsam abgenommen werden - ohne Angst

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
14. Juni 2007

Es ist leichter geschrieben als getan: Wer zu einem Motorradunfall kommt, soll beherzt helfen. "Die größte Angst haben viele davor, dem Verletzten den Helm abzunehmen", weiß Joachim Keil, Rettungsassistent und Ausbilder beim Landesverband Bayern der Johanniter-Unfallhilfe.

Viele haben Angst zu helfen

"In ihrem Kopf spielen sich Horrorszenarien ab, was alles passieren kann", berichtet er in der "Apotheken Umschau". Doch entgegen einer inzwischen überholten Lehrmeinung gilt heute: Der Helm muss runter. Besonders, wenn der Verunglückte das Bewusstsein verloren hat. Dann besteht die Gefahr, dass er an Erbrochenem erstickt.

Zu zweit helfen

Am besten lässt sich der Helm zu zweit abnehmen. So kann immer einer den Kopf fixieren, während Kinnschal, Brille und Kinnriemen gelöst werden und der Helm vorsichtig abgezogen wird. Ein Helfer soll auch danach den Kopf weiter zwischen beiden Händen fixieren. Ist das Unfallopfer bewusstlos, muss es in die stabile Seitenlage gebracht werden. Auch dabei wird der Kopf geführt.

Keine Angst vor Fehlern: Wer nach bestem Wissen und Gewissen hilft, braucht keine rechtlichen Folgen zu fürchten. Untätig bleiben kann dagegen als unterlassene Hilfeleistung bestraft werden.