Auch E-Zigaretten stören die Wundheilung

Laut Studie kommt es beim E-Dampf genauso häufig zu Wundheilungsstörungen wie beim Tabakrauch

Von Cornelia Scherpe
13. November 2018

Schon viele Jahre ist bekannt, dass Rauchen die Wundheilung massiv stören kann. Daher sollten Raucher nach Möglichkeit auf den Tabak komplett verzichten bis die Wunde vollständig verheilt ist.

Was für klassische Zigaretten gilt, konnte bislang jedoch für E-Zigaretten weder bestätigt noch ausgeschlossen werden. Dazu fehlte es schlicht an Studien, da E-Zigaretten eine vergleichsweise junge Erfindung sind. Nur besondere Einzelfälle, in denen Konsumenten schwere Heilungsstörungen nach einer OP zeigten, machten eine gewisse Tendenz sichtbar. So gab es beispielsweise eine Patientin, bei der nach einer Brustrekonstruktion beidseitig Nekrosen auftraten. Die Frau war Ex-Raucherin, die auf E-Zigaretten mit Nikotindampf gesetzt hatte.

Studie zur Auswirkung von E-Zigaretten auf die Wundheilung

Eine aktuelle Studie mit Ratten bestätigt den Verdacht weiter: Wer zur E-Zigarette greift, riskiert mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls eine verlangsamte Wundheilung.

Für die Untersuchung nahmen die Forscher gesunde Ratten und bildeten drei Gruppen.

  • Die einen wurden täglich für 30 Minuten mit Nikotindampf umgeben und das für einen Monat. So wurde ein mäßiger E-Zigaretten-Gebrauch beim Menschen simuliert.
  • Der zweiten Gruppe wurde nach dem gleichen Schema klassischer Zigarettenrauch in den Käfig geleitet.
  • Die Kontrollgruppe atmete durchgängig normale Luft.

Bei allen Ratten wurde nach 30 Tagen am Rücken ein Eingriff vorgenommen, bei dem ein Hautlappen transplantiert wurde. Für diese Lappenplastik war eine so große Wunde nötig, dass die Heilung selbst bei komplett gesunden Tieren zu Komplikationen führen kann.

E-Dampf fast gleichbedeutend riskant wie normaler Tabakrauch

Bei 50,8 Prozent der Kontrollgruppe kam es zu Nekrosen, was der zu erwartenden Rate entsprach. In der Tabakrauch-Gruppe lag der Wert mit 68,7 Prozent deutlich darüber, doch die E-Dampf-Gruppe kam ebenfalls auf 65,9 Prozent. Zudem war die Flächengröße der Nekrosen in beiden Gruppen mit Nikotinkontakt insgesamt größer.

Die Forscher ziehen daher den Schluss, dass E-Dampf als ebenso riskant für die Wundheilung angesehen werden muss wie klassisches Rauchen. Sie betonen aber auch, dass in ihrer Studie Liquids mit Nikotin zur Anwendung kamen. Es gibt auch E-Zigaretten, die komplett auf das Gift verzichten. Ob diese sich auf die Wundheilung auswirken, kann nicht gesagt werden.