Auch mäßig zu früh Geborene können später Probleme bekommen

Von Jutta Baur
12. Dezember 2011

Frühchen haben es schwer. Wenn Babys Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt kommen, kann sich dies auf die spätere Entwicklung auswirken. Bisher glaubte man immer, dass dies vor allem die Säuglinge betrifft, die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren werden. Bei den späteren, mäßig früh Geborenen, war das in diesem Ausmaß bisher unbekannt.

Niederländische Forscher hatten dazu Untersuchungen durchgeführt. Dabei analysierten sie 1.500 Kinder auf etwaige Besonderheiten im Verhalten. Die vierjährigen kleinen Teilnehmer waren teilweise zwischen der 32. und 35. Schwangerschaftswoche zu Welt gekommen. Alle wurden namentlich auf Aufmerksamkeitsstörrungen, übermäßige Ängste oder Niedergeschlagenheit hin beobachtet.

Beim direkten Vergleich zu den voll ausgereiften Gleichaltrigen hatten die Frühchen zu 250 Prozent mehr seelische Probleme. 70 Prozent zeigten auffälliges Verhalten und doppelt so viele hatten gesundheitliche Einschränkungen. Jungen waren eher im Verhalten schwierig, während die Mädchen mehr auf seelischem Gebiet litten.

Die Wissenschaftler empfehlen aufgrund ihrer Erkenntnisse auch bei mäßig früh Geborenen schon rechtzeitig Hilfestellungen zu geben. Damit fördere man ein glückliches, sozial aktives Leben bereits von Anfang an.