Auch Senioren mit Herzschwäche sollten alle Therapieoptionen nutzen

Auch wenn Ärzte von manchen Methoden von vorneherein abraten, können sie einen Versuch wert sein

Von Cornelia Scherpe
3. September 2012

Eine Herzinsuffizienz lässt den Herzmuskel weniger effektiv arbeiten. Durch diverse Krankheiten aber auch Unfälle kann das Menschen verschiedenen Alters treffen. Manche werden auch mit einer Herzschwäche geboren.

Viele Betroffene findet man aber vor allen Dingen im Seniorenalter. Ab einem Alter von 85 Jahren hat eine von sechs Frauen mit der Herzinsuffizienz zu kämpfen und immerhin noch einer von zwölf Männern. Hier raten viele Ärzte ihren Patienten zu einigen Therapien, raten ihnen aber auch von anderen gängigen Methoden ab.

Führt eine Mehrfacherkrankung nur in der Theorie zur Chancenverminderung mancher Therapien?

Bei der Nachfrage nach dem Wieso dieser Zurückhaltung sprechen viele Mediziner dann von einer Multimorbidität. Das bedeutet, der Arzt sieht sich einer Mehrfacherkrankung gegenüber. Gleich zwei oder noch mehr Leiden kommen bei Senioren häufig zur Herzschwäche dazu und das macht die Chancen mancher Therapien in der Theorie zunichte.

Viele Kardiologen, also Herzspezialisten, sehen diese Chancenverminderung aber nur in der Theorie und raten ihren Kollegen davon ab, ältere Damen und Herren von manchen Therapien von vornherein auszuschließen. Es sei möglich, dass man ihnen damit genau die Chance verbaut, die sie hätten nutzen können.

Natürlich sei eine Behandlung häufig schwerer, wenn man weitere Krankheiten berücksichtigen muss, doch oft lohnt sich die Mühe. Manchmal sind nicht nur andere Organe ebenfalls krank, sondern es kombinieren sich auch verschiedene Herzleiden. So kann man mit einer Therapie in günstigen Fällen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.