Mehr als gedacht - leiden 50 Prozent aller Senioren an einer Herzschwäche?

Von Cornelia Scherpe
10. August 2012

Immer wieder werden Studien zum Thema Herzschwäche durchgeführt. Dabei werden auch so große Zahlen erhoben, dass die Mediziner dachten, dass sie einen recht guten Überblick über die Häufigkeit des Leidens haben.

Doch nun zeigt sich, dass offenbar mehr Senioren von einer Herzschwäche betroffen sind, als man bisher gedacht hat. Eine aktuelle Studie arbeitete mit 376 Probanden, die alle älter als 86 Jahre waren. Dabei zeigte sich zum Erstaunen der Forscher, dass jeder zweite Senior eine Schwächung des Herzmuskels hatte. Das würde auf die Allgemeinheit gesehen bedeuten, dass 50 Prozent der Senioren betroffen sind.

Kritiker halten dem entgegen, dass es sich bei dieser kleinen Stichprobe einfach um eine ungünstige Auswahl gehandelt haben könnte. Das Zufallsprinzip, das hier einfach viele Betroffene eingeladen wurden, kann nicht ausgeschlossen werden. Außerdem wurden die Teilnehmer gebeten, zu den Untersuchungen ins Krankenhaus zu kommen, was zu körperlichem Aufwand und seelischem Stress führen kann und so kleine Symptome noch verstärkt. Auch das kann das Bild verzehrt haben. Allerdings ist auch denkbar, dass die moderne Medizin einfach genauer hinsieht und so nun Menschen eine Diagnose bekommen, die beim Hausarzt als gesund betrachtet worden wären. Immerhin hatten 84 Prozent der Senioren mit Herzproblemen noch nie eine entsprechende Diagnose beim ambulanten Arzt bekommen. Zudem ist das hohe Alter der ausgewählten Menschen mit Sicherheit ein entscheidender Risikofaktor für eine Herzschwäche.