Ein injiziertes Gen könnte bald Herzschwächen therapieren

Von Cornelia Scherpe
11. April 2012

Sehr viele Menschen müssen mit einer Herzschwäche leben. Durch Alter, Unfall oder Krankheit kann der Herzmuskel auf Dauer erkrankt sein und arbeitet nur noch unzureichend. Einfaches Treppensteigen oder Taschetragen kann bereits zur Qual und sogar lebensgefährlich werden. Ein deutsches Forscherteam arbeitet derzeit an einer völlig revolutionären Behandlungsidee.

Gemeinsam mit Kollegen aus England und den USA haben sie ein Konzept entwickelt, bei welchem einem Patienten ein Gen injiziert wird, das den Herzmuskel heilt und damit die Herzinsuffizienz behandelbar macht. Diese neue Gentherapie befindet sich noch in der Testphase, doch die ersten veröffentlichten Ergebnisse sind bereits sehr vielversprechend. Die Forscher sind daher zuversichtlich, dass in circa fünf Jahren die ersten Patienten damit behandelt werden können.

Das zu spritzende Gen nennt man "SERCA2a". Es soll direkt bei den Herzzellen ansetzen und heilend auf diese wirken. Da bei einer Herzschwäche meist der Kalziumspiegel aus der Balance ist, soll es diesen Wert normalisieren. Im Experiment mit Nagern hat sich diese Methode als sehr wirksam herausgestellt. Nun ist eine Probandenstudie geplant.