Auf dem Weg zum Rauchstopp: der Wechsel auf E-Zigarette ist seltener erfolgreich

Vielen Rauchern fällt die Abstinenz, unter der Anwendung von Elektrozigaretten als Ersatzmittel, noch schwerer

Von Cornelia Scherpe
2. November 2016

Viele Raucher möchten vom Nikotin und seinen schädlichen Auswirkungen wegkommen und probieren den Entzug. Je nach Länge und Stärke der Abhängigkeit kann der Weg sehr schwierig sein und nicht wenige Menschen schaffen den Ausstieg nicht. Seit es E-Zigaretten gibt, gelten sie als gesündere Alternative zur normalen Zigarette und werden auch bei Tabakentwöhnungsprogrammen eingesetzt.

Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass der Rauchstopp mit E-Zigarette seltener gelingt. Das Gegenteil ist vielmehr der Fall: die Abstinenz fällt vielen Rauchern noch schwerer.

Abstinenz wird erschwert

In der Studie waren Personen befragt worden, die aktuell an einem Tabakentwöhnungsprogramm teilnahmen. Einige nutzten die E-Zigarette zum Ausgleich, andere verzichteten auf jegliches Rauchen. Ein Jahr später wurden alle erneut befragt, wie es um die Abstinenz steht.

  • Dabei hatten nur 20 Prozent der E-Zigaretten-Nutzer den kompletten Rauchstopp geschafft.
  • In der Gegengruppe waren es mit 39 Prozent deutlich mehr.

Der Konsum von E-Zigaretten muss daher kritisch betrachtet werden. Viele Nutzer kaufen die Rauchalternative auch nicht zum Spaß, wie eine zweite Untersuchung zeigt, sondern möchten in der Mehrheit der Fälle tatsächlich als Raucher einen sanften Entzug versuchen. Von 3.300 befragten E-Zigaretten-Nutzern gaben das die meisten als Nutzungsgrund an. Da die erste Studie jedoch gezeigt hat, dass eine Abstinenz so eher schwieriger erreicht wird, muss umgedacht werden.

E-Zigarette als schneller Einstieg

In einer dritten Studie waren Jugendliche (12- bis 17-Jährige) zu ihren Erfahrungen mit E-Zigaretten befragt worden. Zwar gab die Mehrheit an, maximal ein- oder zweimal im Monat eine E-Zigarette zu nutzen, aber mit 71 Prozent hatte zumindest die Mehrheit bereits erste Konsumerfahrungen gemacht. Kritiker sehen das als schnellen Einstieg in das spätere Rauchen klassischer Zigaretten und damit als das Entstehen einer neuen Generation von Rauchern.