Augen-OP bei Grauem Star verlängert die Lebenserwartung von Patienten

Von Cornelia Scherpe
12. September 2013

Umgangsprachlich nennt man die Krankheit "Grauer Star" und meint damit eine Beeinträchtigung der Augen. Bei den Betroffenen trübt sich mit der Zeit die Linse im Auge immer mehr ein, sodass es zu starken Sehbehinderungen kommt. Auch eine Erblindung kann die Folge sein. Der Arzt spricht in diesem Zusammenhang von einem Katarakt und rät in den meisten Fällen zu einer Operation. Zwar ist der Graue Star an sich nicht tödlich, doch natürlich ist man meist bemüht, die Sehkraft zu erhalten.

Nun hat eine aktuelle Studie jedoch gezeigt, dass die OP noch einen weiteren Nutzen hat: Das Leben der Patienten wird tatsächlich verlängert. Die Erkenntnis stammt aus einer großen Studie mit aus einer kleinen Gemeinde bei Sydney. Im Jahre 1992 waren dort alle Einwohner jenseits der 50 Jahre eingehend untersucht worden. Alle fünf Jahre waren die Probanden erneut zu einem Checkup gekommen und zum Ende der Studie hatten 354 den Grauen Star bekommen. Viele ließen sich draufhin operieren, während einige lieber auf den Eingriff verzichteten und mit der Sehbehinderung lebten. Dies hatte aber einen Einfluss auf die Sterblichkeit.

Tatsächlich stellte sich heraus, dass das Risiko auf einen verfrühten Tod durch diese Entscheidung um 46 Prozent stieg. Wer sich unter das Messer begeben hatte, lebte also länger. Die Forscher hatten auch Faktoren wie Übergewicht, Nikotinkonsum und andere Erkrankungen wie Schlaganfall, Krebs etc. aus der Rechnung herausgenommen. Dennoch war das Risiko derart vergrößert.

Laut der Forscher ist es vermutlich nicht die OP selbst, die die Lebensdauer erhöht, sondern die wieder zurückgewonnene Lebensqualität. Dadurch leben die Menschen befreiter und das Risiko für Stress, diverse Krankheiten und natürlich Stürze sinkt.