Ausgekugeltes Schultergelenk sollte bei älteren Patienten nur unter Vollnarkose eingerenkt werden
Bei einem Sturz kann man sich auch leicht das Schultergelenk ausrenken, was der Mediziner als Luxation bezeichnet. Oftmals wird dann durch den Notarzt versucht, den Oberarmknochen wieder in seine ursprüngliche Lage zu bringen. Aber wie britische Mediziner feststellten, kommt es dabei, besonders bei Patienten über 40 Jahre, zu Oberarmfrakturen, wobei am Oberarmkopf einer der beiden Vorsprünge (Tuberculum majus) beschädigt wird. Deshalb sollte eine solche Maßnahme nur unter Vollnarkose geschehen, so dass auch die gesamte Oberarmmuskulatur entspannt ist.
Bei einer Studie, an der 92 ehemalige Patienten im Durchschnittsalter von 64 Jahren teilnahmen, konnte man bei fünf Patienten noch eine solche Verletzung mittels Röntgenaufnahmen im Nachhinein feststellen. Die betroffenen Patienten leiden zum Teil heute noch unter den Folgen, denn einige mussten anschließend doch noch operiert werden. Ein Patient klagt heute noch über eine steife Schulter.
Wie es auch in einer Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie lautet, sollten auch bei "nicht eindeutiger Röntgendiagnose" andere Methoden der Diagnostik angewendet werden, so beispielsweise eine CT-Untersuchung oder auch MRT-Untersuchung.