Australiens Schande: Regierung entschuldigt sich bei minderjährigen Müttern

Von Nicole Freialdenhoven
20. März 2013

Die australische Regierung hat angekündigt, sich formell für das Unrecht zu entschuldigen, das minderjährigen ledigen Frauen bis in die 1970er angetan wurde, die schwanger wurden.

Tausende Mädchen wurden zu jener Zeit gezwungen, ihre Babys gegen ihren Willen zur Adoption freizugeben. Vielen wurde das Kind noch im Kreißsaal weggenommen, um es an "würdige" Familien zu übergeben. Die angekündigte Entschuldigung von Premierministerin Julia Gillard ist jedoch nicht unumstritten, denn manche Verbände beharren bis heute darauf, dass eine Adoption die bessere Wahl für die Kinder war.

Die Organisation Adoption Jigsaw hält dagegen: In ihr haben sich betroffene Mütter zusammengeschlossen, um das erlebte Leid gemeinsam zu verarbeiten. Eine Sprecherin erzählte, dass sie selbst nur die Wahl bekommen hatte, schnellstmöglich den nächstbesten Mann zu heiraten, das Baby zur Adoption freizugeben - oder von der Brücke zu springen.

Auch die damals zwangsadoptierten Kinder sehen sich heute als Opfer, die ihre biologischen Eltern jahrelang suchen mussten. Sie erwarten nicht nur eine Entschuldigung, sondern auch die Versicherung, dass so etwas nie wieder vorkommt.