Auswirkungen von Kopfbällen beim Fußball: Augenmuskeln werden gestört

Studie untersuchte den Einfluss von Kopfbällen auf die Augenbeweglichkeit

Von Cornelia Scherpe
16. März 2020

Bereits seit vielen Jahren wird darüber diskutiert, wie gefährlich es sein kann, beim Fußball häufig Kopfbälle zu spielen. Das Aufschlagen des Balls auf den Schädel kann nicht nur Gehirnerschütterungen bewirken, sondern auch strukturelle Veränderungen in der Hirnmasse selbst. Diverse Untersuchungen haben gezeigt, dass Profispieler am Ende einer langjährigen Karriere unter stärkeren Gedächtnisschwächen leiden als für ihr Alter normal wäre. Eine aktuelle Studie fügt diesem Katalog nun ein weiteres Risiko hinzu: Wer viele Kopfbälle spielt, riskiert die gesunde Funktion seiner Augenmuskeln.

Die Universität in Indianapolis bat junge Erwachsene im Alter von durchschnittlich 20,7 Jahren zum Experiment. Alle waren Fußballspieler mit mindestens fünf Jahren intensiver Trainingszeit. Sie wurden in zwei Gruppen unterteilt und gebeten, unter Aufsicht zu trainieren. Während eine Gruppe ausschließlich mit den Füßen spielte, sollten die anderen mit der Ballmaschine Kopfbälle üben. Die Forscher kontrollierten im Zuge der Studie dreimal die Augenbeweglichkeit: einmal vor dem Training, einmal direkt im Anschluss und ein letztes Mal nach 24 Stunden.

Beim Test mussten Zahlen vorgelesen werden, die spontan an unterschiedlichen Stellen eines Monitors aufleuchteten. Zudem wurde ein Stift langsam auf den Kopf zubewegt und jeder musste ansagen, ab wann dieser zum Doppelbild verschwamm.

Bereits wenige Kopfbälle verändern die Augenbeweglichkeit

Über die starke Auswirkung der Kopfbälle waren selbst die Forscher überrascht. Demnach genügten bereits zehn Kopfbälle, um bei den Tests schlechter abzuschneiden. Das Erkennen der Zahlen war im Schnitt 2,2 Sekunden langsamer als in der Kontrollgruppe.

Doch die Teilnehmer waren nicht nur langsamer, ihnen unterliefen auch häufiger Fehler. Im zweiten Test war der Unterschied ebenfalls deutlich. Der Moment, in dem Doppelbilder entstanden (Konvergenznahpunkt), trat früher auf: im Durchschnitt 1,4 Zentimeter weiter vom Gesicht entfernt als bei der Gegengruppe. Dieser Unterschied war auch bei der dritten Untersuchung nach 24 Stunden weiterhin vorhanden.

Da jedoch keine späteren Termine angesetzt waren, bleibt offen, wie lange die Funktion der Augenmuskeln insgesamt beeinträchtigt bleibt.