Autisten besser erreichen - Autismustherapeuten helfen durch gezielte Programme

Von Cornelia Scherpe
12. April 2012

Autisten leben im wahrsten Sinne des Wortes in einer eigenen Welt. Durch neurologische Störungen sind sie oft wie abgetrennt von allem und von jedem und können kaum soziale Bindungen aufbauen. Allerdings kann man durch sehr gezieltes Verhaltenstraining zumindest einige Berührungspunkte herstellen. Daran arbeiten in den letzten Jahrzehnten immer mehr Autismustherapeuten.

Das IFA (das Institut für Autismusforschung) setzt sich dieser Tage vermehrt dafür ein, dass entsprechende Fachkräfte ausgebildet werden. Nur durch eine bis ins kleinste Detail ausgearbeitete und dabei individuell auf den Betroffenen abgestimmte Verhaltenstherapie kann man Erfolge erzielen. Bisher ist das IFA allerdings noch die einzige Forschungseinrichtung dieser Art in ganz Deutschland. Das Interesse ist hierzulande einfach noch nicht groß genug und auch die Ausbildung der so wichtigen Therapeuten steht noch am Anfang. Adaptiert hat man das ganze Konzept aus Skandinavien und den USA, wo eine gezielte Verhaltensschulung der Autisten eine Standardtherapie ist.

Ein Grund, dass es die Therapie hierzulande so schwer hat, dürfte der Fakt sein, dass viele sie eher als Dressur ansehen. Doch dem ist nicht so. Am Anfang müssen die Betroffenen zwar viel imitieren und Anweisungen befolgen, damit sie überhaupt erreicht werden können, doch danach folgt auch die Schulung von sozialen Kompetenzen und das Beobachten und Verstehen der Umwelt. Ebenfalls ein Hindernis dürften die Therapiekosten von rund 4.500 Euro sein, die nicht in jedem Fall getragen werden.