Autoimmunkrankheiten erhöhen laut schwedischer Studie das Lungenembolierisiko

Die Studie untersuchte Menschen mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen und bestimmte das jeweilige Lungenembolierisiko

Von Frank Hertel
1. Dezember 2011

In der aktuellen Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift "The Lancet" ist eine schwedische Studie zu lesen, die über das Lungenembolie-Risiko von Patienten mit Autoimmunkrankheiten berichtet.

Bengt Zöller vom Centre for Primary Health Care Research an der Universität Lund untersuchte die Krankenakten von 500.000 Patienten, die mit einer von 33 Autoimmunkrankheiten zwischen 1963 und 2008 in schwedischen Krankenhäusern behandelt wurden. Er ermittelte in Bezug auf die Lungenembolie die sogenannten standardisierten Indizenzraten (SIR). Diese geben an, um wie viel häufiger bei den Patienten mit der Autoimmunkrankheit eine Lungenembolie auftrat.

Standardisierte Indizenzraten für verschiedene Autoimmunerkrankungen

Am höchsten war die SIR mit dem Wert 16,44 bei der Autoimmunkrankheit Polimyositis/ Dermatomyositis. Darauf folgte mit 13,26 die Polyarteritis nodosa.

Der Wert der immunthrombozytopenischen Purpura betrug 10,79. Bei Colitis ulcerosa trat die Lungenembolie 10,26 mal häufiger auf, beim sytemischen Lupus erythematodes 10,23 mal. Die verbreitetste Autoimmunkrankheit Rheumatoide Arthritis hat eine SIR von 5,99 in Bezug auf eine Lungenembolie.

Zöller empfiehlt Thromboseprophylaxe, gibt aber zu, dass hier noch weiter geforscht werden muss. Das Thromboserisiko steigt bei Autoimmunkrankheiten, weil der krankhafte Angriff des Immunsystems auf den eigenen Körper Entzündungsreaktionen hervorruft, die das Blut in Thrombosebereitschaft versetzen.